Wolfgang Bittner, geboren am 29.Juli 1941 in Gleiwitz/Oberschlesien (jetzt: Gliwice/Polen), wuchs nach dem Krieg in Ostfriesland auf. Nach dem Abitur (auf dem zweiten Bildungsweg 1966) studierte er Rechtswissenschaft, Soziologie und Philosophie in Göttingen und München, 1970 legte er das erste juristische Staatsexamen ab. Der Promotion über ein strafrechtliches Thema (1972) folgte das zweite juristische Staatsexamen (1973). Bis 1974 verschiedene Berufs- und Erwerbstätigkeiten, u.a. als Fürsorgeangestellter, Verwaltungsbeamter, Taxifahrer, Tiefbauarbeiter und Rechtsanwalt. Ausgedehnte Reisen nach Vorderasien, Mexiko und Kanada. Ab 1988 lebte er in Köln, seit 2010 in Göttingen. Freier Mitarbeiter für Zeitungen, Zeitschriften, Hörfunk, Fernsehen; Veröffentlichungen wissenschaftlicher Beiträge, von Romanen, Erzählungen und Lyrik für Erwachsene und Jugendliche. 1996–1998 im WDR-Rundfunkrat, 2004/2005 und 2006 Gastprofessuren in Polen. Seine Texte wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt. Mitglied des Verbands Deutscher Schriftsteller (VS) und des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland.
* 29. Juli 1941
von Andreas Rumler
Essay
„In den letzten Jahren ist es immer schwerer geworden, als freier Schriftsteller oder Künstler in der Bundesrepublik Deutschland zu überleben“ – lautet die erste von „Zwanzig Thesen zum heutigen Kulturbetrieb – Betrachtungen eines politisch interessierten Schriftstellers“ (1994) von Wolfgang Bittner, die in provozierender Schärfe Arbeitsmöglichkeiten der schreibenden Zunft, konkret: Markt-Mechanismen und Chancen untersuchen und zu vernichtenden Befunden kommen: ...